Die Kirche

Innenraum der Kirche mit Kanzel am linken Bildrand und Blick auf die Orgel
© F. Mohrwinkel

Auf dem Dach der Kirche ist das Erbauungsjahr 1712 zu lesen. Damit ist dies die jüngste Kirche in Stapelholm, diese ersetzte damals den baufälligen Vorgängerbau. Über welchen Zeitraum dieser bestand, ist jedoch nicht sicher: Da Bergenhusen 1304 erstmals urkundlich in einem kirchlichen Zusammenhang erwähnt wurde, muss es zu diesem Zeitpunkt bereits eine Kirche gegeben haben. Es wird angenommen, dass es sich dabei um eine vermutlich im 12. Jh. gegründete Felsenkapelle gehandelt haben könnte.

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Nachdem diese im 18. Jahrhundert so baufällig geworden war, dass in ihr keine Gottesdienste mehr abgehalten werden konnten, wurde vom Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf die Reparatur von Kirche und Glockenturm im Jahr 1711 in Auftrag gegeben. Die Gemeinde beschloss jedoch, auf den erweiterten Grundmauern der Kapelle eine neue, größere Kirche zu bauen. Die anfänglichen Finanzierungsschwierigkeiten wurden durch zwei Kirchenbaulotterien aus dem Weg geräumt. So konnte am 14. Dezember 1712 in Gegenwart des Herzogs die neue Kirche eingeweiht werden. Dabei zeugen die Ecksteine an der Ostseite der Kirche noch bis heute von dieser Baugeschichte.

Bei der Renovierung wurde jedoch nicht alles komplett erneuert: Steine der alten Kirche wurden zum Neubau der Saalkirche genutzt, deren breite, spitzbogige Fenster an die Gotik erinnern. Im Gegensatz dazu steht der Altarraum mit einem um 1650 entstandenen Altaraufsatz im barocken Stil. Auch das spätgotische Taufbecken aus dunklem Marmor stammt noch aus der ursprünglichen Kapelle. Dieses ist durch seine außergewöhnliche Größe – um die Säuglinge bei der Taufe ganz untertauchen zu können – auf katholische Zeiten zurückzuführen. Ebenfalls aus der alten Kirche übernommen wurde die Kanzel aus dem Jahr 1637. Laut Inschrift wurde diese gestiftet von Katharina Odefey, der Witwe des ehemaligen Kirchspielvogts.

Spätgotisches Taufbecken aus dunklem Marmor
© F. Mohrwinkel

Zum Kirchspiel Bergenhusen gehören auch noch die Gemeinden Wohlde und Meggerdorf. Von dieser Verbundenheit zeugt die große Eingangstür, die vom Kirchenschiff in den Turm führt: Die Malerei an der Innenseite dieser Tür wurde 1734 von den Meggerdorfer Gemeindemitgliedern gestiftet.  Diese zeigt die einzige Auferstehungsdarstellung in der Kirche und führt bis heute besonders bei Trauerfeiern der Gemeinde sinnbildlich vor Augen, dass der letzte Weg auf den Friedhof im Lichte der Auferstehung gegangen wird. Der Friedhof selbst befand sich zunächst traditionell auf dem Kirchhof und wurde 1863 auf die Koppel westlich der Kirche verlagert.