Hügelgräber „Hülsbarge“

Grabhügelfeld im Wald bei Brunsholm
© F. Mohrwinkel

Im Wald bei Brunsholm liegen mindestens 38 Grabhügel, die sog. „Hülsbarge“ (Hüls = Ilex/Stechpalme). Der größte Hügel ist heute noch etwa 1,3 m hoch und misst etwa 24 m im Durchmesser. Der ganze Hügel wird von einem großen Fuchsbau eingenommen, entsprechend wird das Waldstück im Volksmund auch Voßbarg genannt. Bei vielen der Grabhügel war bis Mitte des 20. Jh. noch eine Einfassung aus Findlingen erkennbar, diese wurden jedoch mittlerweile fast vollständig ausgepflügt oder abgesammelt. Da bislang keine Ausgrabungen stattfanden, ist die genaue Datierung der Grabhügel unsicher. Aufgrund der Bauart, Form und Größe wird jedoch vermutet, dass die Hügel in der älteren oder mittleren Bronzezeit angelegt wurden (ca. 1800–1200 v. Chr.).

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Auch die Lage ist für die Bronzezeit typisch: Die Grabhügel befinden sich auf einer Geestanhöhe. Das damals sicher unbewaldete Gelände fällt von dort aus schwach nach Süden ab und bot eine gute Sicht nach Westen über die Treenemarsch. Die Grabhügel waren somit auch von der Marsch aus gut sichtbar und stellten beeindruckende Geländemarken dar. Aufgrund von Erosion, Pflug- und Waldarbeiten sind die Hügel heute um ein vielfaches flacher als zur Zeit ihrer Errichtung.

Im Gegensatz zu den einst ebenfalls überhügelten Großsteingräbern wurden diese Grabhügel nicht für eine ganze Gemeinschaft, sondern in der Regel für Einzelpersonen angelegt. Es kam jedoch häufig vor, dass nachträglich noch weitere Personen im gleichen Hügel bestattet wurden. Allerdings wird davon ausgegangen, dass nicht alle Toten einer Gemeinschaft in solchen Gräbern bestattet wurden: Aufgrund des hohen Arbeitsaufwands wird es sich bei den in Grabhügeln beigesetzten Toten eher um sozial höher gestellte Personen gehandelt haben. Zur Beisetzung wurden häufig Baumsärge aus ganzen oder halbierten ausgehöhlten Baumstämmen verwendet. Diese wurden zumeist von einem Mantel aus Steinen umgeben und anschließend mit Erde überschüttet. Die Toten wurden in der Regel mit Beigaben bestattet, dies konnten neben dem zu ihrer Kleidung gehörenden Schmuck auch Waffen, Werkzeuge oder Tongefäße mit darin enthaltenen Nahrungsmitteln oder Getränken sein.

Einen rekonstruierten Grabhügel kann man im Steinzeitpark Dithmarschen in Albersdorf sogar betreten.