Adebar und Hoier-Boier

Störche nisten am liebsten weit oben
© F. Mohrwinkel

Der aus Fabeln geläufige Begriff Adebar wird heute als Ableitung aus den Worten uda (= Feuchtgebiet, Wasser) und faran (= gehen) mit „Sumpfgänger“ übersetzt. In Bergenhusen werden die Störche hingegen Hoier-Boier genannt. Das ist Plattdeutsch und bedeutet „Hoch-Bauer“, da die Nester stets in luftiger Höhe zu finden sind.

Text vorlesen

Der Ursprung des Namens könnte in einer Zeit liegen, als die dänische Sprache großen Einfluss auf die Mundart in Schleswig-Holstein hatte: Noch bis 1920 gehörte der Nordteil des Landes zu Dänemark. Daher wäre denkbar, dass der dänische Begriff „at bygge højere“ zu Hoier-Boier verschliffen wurde: Der, der höher baut.

Eine andere Interpretation sieht den Begriff Hoier-Boier als Abwandlung seines althochdeutschen Namens odebero. Dieser wandelte sich im Laufe der Zeit zu Adebar. Auch die holländische Bezeichnung für den Storch, Ooievaar, lässt sich auf diesen Ursprung zurückführen. Gleiches könnte für die Stapelholmer Begriffe Hajebaje und Hoierboier gelten; die Schreibweise mit Bindestrich ist ausschließlich für Bergenhusen belegt.

Das Wort Storch schließlich stammt möglicherweise vom althochdeutschen Wort storah. Dieses bedeutet stark, aber auch starr- oder steifsein. Der Begriff könnte somit sowohl auf den Körperbau als auch auf den steifbeinigen Gang anspielen.

Aus dem Leben eines Storches:
Die Abenteuer von Lünk und Rotschnabel

Von Hochbauern und Strumpffängern

Die kluge Spatzendame Lünk und Rotschnabel, ein freches Storchenmädchen, erkunden gemeinsam das Storchendorf Bergenhusen. Komm doch einfach mit!